Mit Wagyu-Fleisch zu einer nachhaltigeren Esskultur

Zu Besuch bei der Wagyu Zucht Nordfriesland


Vielleicht habt ihr es auf der Speisekarte in unserem Restaurant Deichkind schon entdeckt, denn seit mehreren Jahren hat eine ganz besondere Fleischdelikatesse stets einen festen Platz in unserem Menü gefunden: Bestes Fleisch vom Wagyu-Rind, das vor allem nicht nur ganz besonders köstlich ist, sondern auch aus einer regionalen und nachhaltigen Landwirtschaft kommt. Was das ursprünglich japanische Edelfleisch so besonders macht und welche Vision dahintersteckt, erfahrt ihr in unserem allerersten Blogbeitrag von uns. 

Am vergangenen Dienstag haben wir uns auf den Weg ins beschauliche Risum-Lindholm gemacht. Umgeben von der typischen nordfriesischen (platten) Landschaft und den weitläufigen Feldern wirkt der Horizont schon fast unendlich. Angekommen auf dem Hof erwarteten uns auch schon Steffen, Reiner und Lena. Und man merkt sofort: In diesem Betrieb steckt ganz viel Herzblut. 

Seit 1935 wird der Hof als Familienbetrieb bewirtschaftet. Reiner ist Betriebsleiter, der sich in erster Linie um den landwirtschaftlichen Betrieb sowie die Aufzucht und Betreuung der Wagyu-Herde kümmert. Sein Sohn Steffen hat seit kurzem seinen Abschluss als Betriebswirt in der Tasche, den er komplett neben dem Alltag auf dem Hof gepackt hat. Nun kümmert er sich vor allem um all die Arbeitsschritte, die es braucht, bis die Ware beim Kunden ist. Und dann ist da noch Lena, die für den Vertrieb und das Marketing des Fleisches verantwortlich ist und in engem Kontakt zu den Kunden steht.

Regionalität, Qualität, Nachhaltigkeit.

Als wir uns auf dem Hof umschauen, fällt im Grunde besonders eins ins Auge: Die riesigen Flächen um den Hof herum, wo wir die Tiere bereits weiden sehen. „Für uns ist es total wichtig, dass die Aufzucht unserer Tiere so artgerecht wie nur möglich geschieht“, erzählt Steffen. „Das bedeutet insbesondere, dass sie ihre Lebenszeit so lang wie nur möglich auf den Weiden verbringen.“ In den Wintermonaten, wenn es auf den Weiden zu kalt wird, werden die Rinder dann in die Ställe geholt und werden mit einem besonders hochwertigen Futter versorgt, das nicht gentechnisch verändert ist. Das ist heute keine Selbstverständlichkeit mehr. „Das Futter ist das A und O – nur so stellen wir sicher, dass unser Fleisch durch seinen einzigartigen Geschmack überzeugt“, erzählt Steffen weiter. „Das Futter stammt zum größten Teil aus hofeigenem Anbau. Nur ein kleiner Anteil aus Getreide und ein paar wichtige Mineralien, die für die Ernährung der Tiere wichtig sind, werden bei einem benachbarten Landhändler zugekauft.“  

Rund 300 Waygu-Rinder hält die Familie Eggers auf Ihrer Farm. Darunter sind circa 50 reinrassige Wagyu-Rinder und 250 Kreuzungstiere, sogenannte F1-Wagyus, die aus der Kreuzung der Rassen Schwarzbunt SH und Wagyu Japan stammen. „Durch das Vereinen dieser beiden Rassen entsteht eine gelungene Kombination aus sehr guten Muttereigenschaften, exzellentem Wachstum und einer herausragenden Fleischqualität“, erklärt Reiner. „Das Besondere an dem Fleisch der Waygus ist seine Marmorierung. Das kommt vor allem durch das lange Weiden in den Sommermonaten auf den Feldern. Dadurch entsteht ein hoher intramuskulärer Fettanteil, der das Fleisch ganz besonders saftig und zart macht.“ Neben der Aufzucht der Tiere engagiert sich der Betrieb übrigens auch im Bereich der erneuerbaren Energien und trägt mit der Erzeugung von Biogas, dem Einsatz von Photovoltaik sowie der Produktion von Windenergie zu einer nachhaltigen Landwirtschaft bei.

Bewusster, genussvoller Fleischkonsum

Zwar kein Familienmitglied der Eggers, aber trotzdem leidenschaftliche Wagyu-Liebhaberin ist Lena geworden. „Die Rinder entspannen einen total. Wenn man mal einen halben Tag lang im Büro sitzt und man dann wieder auf die Weiden geht, bringen sie einen durch ihre ruhige, friedliche Art wieder extrem runter. Und es ist schön zu sehen, dass unsere liebevolle Arbeit geschätzt wird. Nicht nur von den Tieren, sondern auch von den Konsumenten. Damals war der Trend des bewussten Fleischkonsums noch nicht abzusehen, doch heute merken wir, dass wir genau den richtigen Schritt gemacht haben.“

Mit ihrer Art der Landwirtschaft trägt die Wagyu Zucht Nordfriesland nicht nur zu einer genussvollen, sondern auch einer nachhaltigen Esskultur bei. „Das ist genau das, woran wir hier im StrandGut Resort auch glauben“, sagt unser Küchenbulle Markus Friederici. „Als ich Steffen damals kennenlernte und ihn hier auf dem Hof besuchte, war ich sofort begeistert von dem Umgang mit den Tieren und ihrer Vision der nachhaltigen Landwirtschaft. Nach einem Kaffee und Kuchen wusste ich direkt: Das ist was für uns! Auch wir merken im Hotel und im Restaurant den Wandel in der Esskultur unserer Gäste. Unsere Speisekarte besteht heute zu 50 % aus vegetarischen oder veganen Gerichten. Fleisch soll auch bei uns etwas Besonderes, Genussvolles sein. Das Fleisch von der Wagyu Zucht Nordfriesland ist das auf jeden Fall.“ 

Wer Lust auf Wagyu-Fleisch bekommen hat, kann dies entweder bei uns im Restaurant Deichkind verspeisen oder auch jederzeit im Online-Shop der Wagyu Zucht Nordfriesland unter shop.wagyuzucht-nordfriesland.de bestellen.